Problempflanzen
Problempflanzen haben negative Auswirkungen auf ihre Umwelt. Einige sind giftig für Mensch und Tier, andere verursachen durch ihre schnelle Ausbreitung Schäden in Land- und Forstwirtschaft sowie im Bauwesen oder verdrängen andere Lebensgemeinschaften und führen so zum Verlust von Biodiversität.
Giftig, fototoxisch, erosionsfördernd – Was sind Problempflanzen, wie erkenne ich sie und was kann ich tun?
Ansprechpartnerin:
Elinor Boos
E-Mail: boos@lev-sbk.de
Telefon: 0771 92 91 85 08
Mobil: 0151 14 33 64 48
Neophyten
Die nachfolgend beschriebenen Neophyten verursachen aktuell große Probleme im Schwarzwald-Baar-Kreis. Der LEV arbeitet daran, die Pflanzen gezielt zu bekämpfen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dabei brauchen wir Ihre Hilfe!
Halten Sie die Augen offen und melden Sie Fundorte der Neophyten in den interaktiven Karten des Landratsamts: https://lrasbk.maps.arcgis.com/home/index.html
Flyer: Drucken Sie sich für unterwegs dieses praktische Übersichtsblatt aus. Es enthält Kurzinfos zu den vier Neophyten und QR-Codes, die Sie direkt zum Meldebogen und dieser Infoseite führen. Damit können Sie ganz ganz bequem auch unterwegs vom Smartphone aus Neophyten melden.
- Wuchshöhe: 3-4 Meter
- Bambusartige Stängel
- Leicht herzförmige Blätter
- Feiner weißer Blütenstand
Gefahren: Mit seinem dichten Wurzelgeflecht verursacht der Japan-Staudenknöterich Bauschäden, gerade an Gewässerbauten. Zudem destabilisiert er die Uferbereiche und führt so zu vermehrter Erosion. Er bildet im Sommer ein dichtes Laubwerk, das anderen Pflanzen in seiner Umgebung Licht nimmt, verdrängt so andere Arten und breitet sich großflächig aus.
Heimische Problempflanzen
- Wuchshöhe: 0,5-2,5 Meter
- Einzelstehende Stängel mit leicht überhängenden Wedeln
- Wedel dreifach gefiedert
- Hellgrüne Blätter, an den Rändern etwas eingerollt
Gefahren: Der Adlerfarn ist stark giftig für Mensch und Tier (krebserregend), auch die Sporen enthalten ebenfalls Gift und werden durch den Wind verbreitet.
Konrad Lackerbeck, DWDS.de |
Bekämpfen
Der LEV arbeitet mit verschiedenen Partnern an der Bekämpfung problematischer Arten und berät in dieser Hinsicht. Folgende Methoden können dabei eingesetzt werden:
- Mehrmalige Beweidung im Jahr:
Häufige Beweidung mit circa 3-4 Durchgängen pro Jahr - Mehrmaliges Mulchen und/oder Mähen im Jahr:
Häufige Mahd mit 4-6 Durchgängen in den ersten zwei Jahren, ab den darauffolgenden Jahren 2-4 Durchgänge - Herausreißen, Ausstechen, Abschneiden:
Sinnvoll bei Einzelpflanzen oder kleinen Beständen. Am besten vor der Blüte (Frühjahr) und am Ende der Vegetationszeit (Herbst), um die Pflanze zu schwächen. - Heißwassermethode:
Mit circa 100°C heißem Wasser kann die Pflanze geschwächt werden. Hierbei können die oberirdischen Pflanzenteile mit dem heißen Wasser besprüht werden oder direkt das Wurzelwerk zerstört werden, indem das Wasser mit einer Lanze in den Boden injiziert wird.
Wichtig ist, dass diese Methoden über mindestens 4 Jahre hinweg durchgeführt werden. Nur so kann die weitere Verbreitung der Problempflanzen verringert oder sogar verhindert werden.
Da einige dieser Pflanzen giftig oder fototoxisch sind, sollten sie bei Verdachtsfällen Expert*innen zu Rate ziehen.